Samstag, 15. November 2008

Anfang November waren wir in Sri Lanka um das Visum zu verlängern.

Außer der Probleme mit dem Visum, das wir dann doch noch rechtzeitig bekamen, war es einfach großartig.

Wir genossen das Meer, kämpften mit den Wellen, sahen eine Teeplantage, hatten eine schöne Zugfahrt, sahen einen buddhistischen Tempel mit dem Zahnrelikt vom Buddha, Elefantenwaisen und einen botanischen Garten, genossen es, ein bisschen nichts zu tun und hatten viele tolle Begegnungen.

Ich lasse die Fotos sprechen.

Bald.

Liebe Grüße, Johanna

Freitag, 14. November 2008

Am 14. November wird in Indien Children´s Day gefeiert. Bei uns an zwei Tagen. Am 14. in der Schule und am 16. im Internat.

In der Schule gabs eine „Fancy dress show“ – die Kinder durften, wie bei uns im Fasching verkleidet zur Schule kommen. Am Abend und Morgen davor wurden noch schnell die Kostüme besprochen, inerhalb von fünf Minuten aus Bangels (Armreifen) und Stiften eine Gandhi-Brille gebastelt, Ohrringerl angebracht und Tücher und Schals mit Tüchern fixiert. Bei der Show musste dann jedes Kind nach vorne kommen und etwas sagen. Die Kinder vom LKG (die kleinsten; lower Kindergarten) stammelten ein schüchternes „my name is“, was sie gerade erst gelernt haben. Manche vergaßen vor lauter Lampefieber sogar, nach dem „my name is“, ihren Namen zu sagen.

Andere, manch der Größeren führten sogar ein kurzes Schauspiel auf; drei Bewegungen und zwei Worte.

Es war ein toller Tag; die Kinder reden noch immer davon, wollen Fotos von sich selbst als Ärztin oder im Sari.

Children´s Day II feierten wir dann im Internat, wo von den Sub-Stations Kinder kamen. Es gibt 14 Sub-Stations, in den Dörfern, wo diejenigen Kinder, die nicht die Möglichkeit haben, in die Schule zu gehen (weil sie zum Beispiel auf dem Feld arbeiten oder die Ziegen hüten oder auf die kleineren Geschwister aufpassen müssen), zwei bis drei mal in der Woche abends Unterricht bekommen können und medizinisch betreut werden.

Es wurden 300 Kinder erwartet, kamen aber 450. Und zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen; hier, wo es sonst nie regnet! Somit konnten wir die Spiele, die wir für draußen geplant hatten nur kurz machen, und mussten uns dann in die Halle zurueckziehen, wo die Kinder Tänze und Lieder aufführten.



"In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?

Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.

Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.“

Mt. 18, 1-5

Samstag, 1. November 2008

Dee(pa)vali

ಅಂ 1.11 feierten wir Divali, das Fest des Lichtes. Es ist wohl eines der schönsten Feste Indiens.

Dafür gibt es drei Feiertage, wo keine Schule ist.

Wir feierten auf ganz schöne Art, eineinhalb Tage wurde vorbereitet. Der Basketballplatz war das Zentrum des Geschehens, wo den ganzen Platz entlang Öllämpchen aufgestellt wurden, ein Platz mit einem einen halben Meter hohen Blätterzaun umbeben, ein Altar wurde aufgebaut, alles wurde schön dekoriert, überall waren Lichter.

Am Vormittag bastelten wir noch mit jedem Kind eine Kerze, und für die Mitarbeiter und Fathers auch. Meine Mutter hatte uns, als sie mich hier besuchen kam, Dekorierwachs mitgegeben, welches wir dafür verwendeten.

Am Abend dann war eine Prozession, mit den Kerzen. Und dann war die Messe – Christus, das Licht der Welt. Es war so schön. Inmitten der Kinder, mit einer Kerze in der Hand, überall Lichter, die Sterne über uns; und mein Lieblings-Kannada-Kirchenlied: E Yagakella (Licht des Universums).

Danach gabs ein Feuerwerk und Musik. Die Kinder tanzten, sprangen mit den Funken, sie waren so ausgelassen.

Ein kleineres Mädchen wechselte sich zwischen der Neugierde und Spannung, in der Nähe der Feuerwerkskörper zu sein, und der Geborgenheit bei mir. Immer wieder kam sie auf mich zu, um Mut zu fassen und das Geschehen aus der Ferne zu beobachten, und ging dann wieder in die Nähe ein bisschen unheimlichen, aber faszinierenden Funkenspracht, bis sie genug Mut gefasst hatte, und nicht mehr wieder kam.

Ich blieb noch ein wenig sitzen, genoss die Stimmung. Es war großartig.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Ferien

Hallo Freunde!

Hier in Indien sind gerade Semesterferien, deshalb bin ich noch in Bangalore, und habe Zeit, wieder mal einen Eintrag zu machen.

Fast alle Kinder sind in den 10 Tagen nach hause gefahren, was sie nur 2 bis 3 mal im Jahr koennen. Auch zwei Waisenmaedls sind in ihrem Dorf. Sie wurden von einer anderen Familie eingeladen, fuer ein paar Tage zu bleiben.

In dieser Zeit machten wir mit den Fathers und Sisters einen Ausflug nach Bijapur. Um 6 Uhr startete die Fahrt, zwei Reifenplatzer (holprige Strasse) und acht Stunden spaeter kamen wir an. Wir besuchten eine Moschee, mit Fluesterhalle (wo der Muezzin noch ohne Mikro schrieh, gute Akustik), ich gedachte Oesterreich und hinterliess mit Gaensehaut einen Jugezer auf mein Heimatland.

Dann noch ein Hindu-Tempel mit risen Shiva (der blaue Gott) Statue.

Der Ausflug war echt toll! Ich bekam wieder ein bisschen die indische Mentalitaet zu spueren. Ein Picknick (Ausflug) hat nicht erstrangig den Sinn, sich moeglischst lange wo aufzuhalten, sondern einfach unterwegs zu sein. Und wenn der Reifen platzt, schimpft man nicht, sondern wechselt ihn und faehrt ins naechste Dorf, um ihn reparieren zu lassen. Da das ueber eine Stunde lang dauert, quatscht man einfach mit den Kindern. Das Wichtigste am Ausflug ist das Zusammen-im-Jeep-Sitzen. Genjal!

Jetzt eben Bangalore, Zeit um Freunde zu besuchen, zu shoppen, westlich essen zu gehen... Energie aufladen.

Liebe Gruesse, Johanna

Samstag, 18. Oktober 2008

2/3

Hallo!

Ich bin jetzt schon unglaubliche 8 Monate in Indien. 2/3 meines Volontariatsjahres sind schon vorbei. Un die Zeit bleibt nicht stehen.

Die Ferien sind fast vorbei und noch so viel gaebe es nachzudenken, zu planen, danach besser zu machen.

Doch, das Wichtigste ist das Gefuehl. Und das heisst, zu Hause, Familie, wohl fuehlen, dazugehoeren; und ist das Schoenste, was man in Indien schaffen kann.

Und ehrlich, die Fathers, die Sisters, die Kinder sind schon längst zu meiner (indischen) Familie geworden. Wir sehen uns täglich, wir leben gemeinsam hier, gestalten den Tag gemeinsam. Manchmal sind wir grantig oder traurig, es fällt einem schwer hier zu sein und richtig zu reagieren, manchmal aber auch lustig schön, hier zu sein und man würde einfach alles für einander tun.

Ich sehe mich hier als Akka, als Große Schwester, die da ist und hilft, zu der man immer gehen kann, wenn man etwas braucht, egal ob Papier, Farbstifte, Nagelschäre, jemanden zum Spielen, einen angenähten Knopf, ein offenes Ohr oder Hilfe.

Ich habe hier in Indien 84 kleine Geschwister, die mich brauchen, mich gern haben, mir nicht folgen, mit denen ich lebe, lerne, quatsche, spiele, schimpfe, traurig bin, die ich kitzle, mit denen ich lache.

Diese 84 so besonderen und starken Kinder haben hier nicht viele Menschen, die sich um sie kümmern. Die Eltern in Bangalore, haben keine Zeit und Energie um sich um sie zu kuemmern oder sind tot. Darum ist es gut, dass ich hier bin, mit ihnen lerne, bei den Semesterprüfungen mit ihnen bange und zittere, wenn es knapp wird, in den Games oder der Freizeit mit ihnen Spaß habe, ihnen Farben bringe und ein bisschen bei ihnen bleibe, wenn sie krank sind, sie nicht schlage und ihnen so zeige, dass es auch ohne Gewalt geht.

Einfach hier bin und mit ihnen lebe, denn das ist das Beste, was ich leisten kann. Täglich da zu sein für diese 84 coolen Kids, die hier wohnen.

So entsteht eine Gemeinschaft und Vertrautheit, die unglaublich wertvoll ist.

Alles Gute an euch, ich sende etwas Sonnenschein fuer eure kalten Tage; und Kinderlachen.

Eure Johannakka

(ಜೋಹಂನಕ)

Freitag, 26. September 2008

House System

Seit Schulanfang gibt es in unserer Schule ein House System. Alle Kinder von der 1. bis zur 7. Klasse sind in vier Häuser eingeteilt, Red, Blue, Green, Yellow House. Dritte bis siebte Klasse (English Medium School, nur englischer Unterricht, außer Kannada und Hindi) bekamen Diaries (Büchlein), in die die Kinder die Namen derer schreiben, die in der Pause Kanada reden. Somit hören wir, wen wir in unserem Zimmer, das direkt in der Schule ist, etwas vorbereiten, die Kinder im Gang tatsächlich miteinander Englisch reden.

Das House System ist wirklich durchdacht und nett aufgebaut. Jedes House hat in jeder Klasse einen Captain, manche Klassen sitzen in vier Sitzreihen nach den Gruppen angeordnet, die Kinder haben Gruppenleiberl in diesen Farben, die jeden Mittwoch angezogen werden, wo auch der Punktestand durchgegeben wird und von Zeit zu Zeit aufgelöst wird. Dann bekommt das Gewinner House Bleistifte, Spitzer, Radiergummis, … Durch Kannada Reden werden Punkte abgezogen, durch Hausübung, Noten, Disziplin kann man Punkte bekommen.

Die Kinder sind begeistert und eifern richtig mit, obwohl es sie auch stresst, immer darauf achten zu muessen, richtig zu sprechen, und Spannungen und Streits entstehen. 

Freitag, 15. August 2008

Independence Day

Jaya he, Jaya he, Jaya, Jaya, Jaya, Jaya he!

(Ende der Nationalhymne)


15. August - Der Patriotischste Tag in ganz Indien (Bharata) wurde auch in Don Bosco Deodurga hoch gefeiert.

Zuerst Assembly mit allen School-Kindern, dann Feiertag im ganzen Land.

Die Kinder gingen nach Deodurga, wo mit allen Schulen ein Programm (mit Tänzen, Liedern, Theaterstücken,…) organisiert worden ist.

Wir natürlich auch dabei.

Donnerstag, 14. August 2008

Happy Birthday, Trallalala

Hei!

Am 14. August war der Geburtstag der Kinder. Da die meisten Kinder ihr Geburtsdatum nicht wissen, feiern wir hier im Projekt ein Mal im Jahr Geburtstag für die Kinder. Dieser Tag ist speziell für sie, es gibt Kuchen, neue Kleidung, ein Fest am Abend. Die Kinder waren überglücklich und strahlten den ganzen Tag lang. Es war so schön sie so zu sehen, und wir freuten uns automatisch mit.


Sonntag, 10. August 2008

Bharata Scouts Guides

Bharata heißt Indien in allen Sprachen Indiens, und Scouts und Guides sind Pfadfinder. Bei uns in DBD sind nun nämlich einige der älteren Don Bosco School Kinder Pfadfinder geworden, und treffen sich jeden Samstag mit dem Brother und den anderen.

Die Idee entstand, weil wir im Monat August vier französische Mädels (eben Scouts) hier hatten; Marie, Jeane, Hannelore und Emilie.

Als wir von Thailand herkamen waren sie schon ein paar Tage hier, schon eingelebt live dabei. Als wir mit ihnen redeten, fühlten wir uns ein bisschen zurückversetzt in die Zeit unseres Anfangs, weil sie uns erzählten, dass sie, als sie hier her kamen ziemlich enttäuscht waren, da sie einfach andere Vorstellungen gehabt hatten. Zwar waren unsere Vorstellungen noch realistischer, das liegt bestimmt auch an der tollen Vorbereitung, aber uns ist es wirklich ähnlich ergangen, in den ersten paar Wochen.

Noch dazu hatten sie das Problem, nur so kurz hier zu sein, das heißt, nicht Fuß fassen, Aufgabenbereiche abstecken oder manches verstehen lernen zu können. Trotzdem, sie haben es gut gemacht, sich eingebracht und das Beste aus der Zeit herausgeholt. Sogar das Müllsystem (in Indien furchtbar) hat jetzt ein System.

Und wir zwei, Theresa und ich, haben auch sehr davon profitiert; öfters ausschlafen, weil die Mädels in der Study-hall waren, RICHTIG quatschen, und vier neue Freunde!

Marie, Hannelore, Jeane und Emilie,

Merci et aux revoir!

Sonntag, 3. August 2008

Thailand

Griassenk!

Anfang August, wo unser Visum abgelaufen wäre, flogen wir für 10 Tage nach Thailand, um dieses zu erneuern. (Visum gilt in Indien nur für ein halbes Jahr, danach muss man wieder ins Ausland, um das Visum zu verlängern.)

Bangkok mit seiner Westlichkeit verblüffte uns am Anfang sehr. Die Stadt ist teilweise genauso wie eine europäische Großstadt; westlich gekleidete Menschen, Sky Train, Fastfood, Einkaufszentren, saubere, große Gebäude, Klimaanlagen, … Mit dem hatten wir nicht gerechnet, darum waren wir auch froh, als wir raus aus Bangkok auf die Insel Kho Phangan kamen, wo es einfach so schön ist.

Ich war mit Theresa einen Tag tauchen (nur schnuppern, aber einfach super), fuhren mit dem Moped um die Insel, entspannten am Strand, schaltete einfach ab.

Trotzdem war’s schön, wieder nach Hause zu kommen.

Ach ja, und wir bekamen nur ein Visum für drei Monate, also im November wieder verlängern. Diesmal wahrscheinlich Sri Lanka.

Ich wünsch euch was,

Schick euch noch ein sonniges buntes Kinderlachen,

Johanna

Samstag, 26. Juli 2008

Meine Eltern in Indien

Hi!

Am 26. Juli 11 Uhr in der Nacht landete das Flugzeug mit meinen Eltern am Flughafen in Hyderabad. Der liebe Brother, der mich begleitete, sie abzuholen und ich warteten schon am Ausgang, wobei er ganz ruhig und cool wartete und ich aufgeregt hin und her rannte, um sie sicher nicht zu verpassen – meine Eltern, die ich seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen hatte. Das Wiedersehen war dann eine Riesenfreude.

Im Don Bosco Projekt, wo wir später angekommen sind, zeigten sie mir, was sie mitgebracht hatten – genjal! – ganz viele Spiele und Farbstifte für die Kinder! Sie hatten so viel Zeug für das Projekt mitgenommen, dass führ ihre eigenen Sachen fast kein Platz mehr war. Darum gingen wir für meinen Vater am nächsten Tag gleich Hemden kaufen.

Etwas sehr spannendes an ihrem Besuch war die Reaktion meiner Eltern auf Indien, die Menschen, die Kultur, die Landschaft. Sachen, die für mich schon selbstverständlich geworden sind, waren für sie ganz ungewohnt, speziell…

Die Menschen, die Kinder auf der Straße, der Verkehr, das Klima, die Busse, das Englisch, die Straße nach Deodurga, das Projekt, … das alles war ihnen völlig fremd, mir aber bereits vertraut. Und es war schön, es ihnen zu zeigen, zu erklären, mit ihnen auch wieder über alles zu staunen, einfach mit ihnen in Indien zu sein.

Als Theresa und ich nach Thailand flogen, blieben sie in Indien und schauten sich Kerala (Bundesstaat im Süden) an.

Wir trafen uns in Bangalore wieder und verbrachten noch einige Tage im Projekt, wo nana Thai matte nana Tande (meine Mama und mein Papa) uns sogar beim Dekomachen für die nächsten Feste halfen.

In Hyderabad noch einen Tag gemeinsam, dann Abschied für ein weiteres halbes Jahr.

Liebe Mama und Papa, Danke fürs da sein, egal ob nah oder fern.

Kommt doch zu ihrem Vortrag im Oktober!!

Und macht’s gut.

Johanna

Montag, 7. Juli 2008

Indien erleben

Hallo!

Einmal kurz nach Deodurga gehen, einige Sachen zu erledigen, ist jedes mal wieder ein Erlebnis.

Ich gehe den staubigen Weg nach Deodurga, mir begegnen zwei Frauen, die unterwegs sind, um Wasser zu holen. Dabei halten sie mich auf und es entsteht ein Gespräch, wo ich ihnen in ein paar Worten Kannada auf ihre Fragen antworte und erkläre, dass ich in der Don Bosco School arbeite, meine Mutter in Austria ist und ich sie gern habe. Ich erfahre, dass die beiden Mutter und Tochter sind und wie sie heißen.

Als ich dann in das Dorf komme (Don Bosco Deodurga ist etwas außerhalb, ca. 5 Gehminuten), werde ich von Kindern umringt, die statt „Hi“ „Buy“ sagen, da das wohl so ziemlich das einzige englische Wort ist, das sie kennen.

Ich gehe auf der Straße, man kann in jeden Laden hineinsehen – und ebenso herausschauen. Spannend für mich und die Leute in den Läden, welche mich ansehen; grimmig oder freundlich, mich grüßend oder über mich redend. Jedenfalls versucht keiner, zwanghaft oder schüchtern wegzuschauen, wie man es in Österreich wohl täte. Aber das ist OK. Ich habe mich daran gewöhnt.

Aber auch für mich ist es interessant, in die Geschäfte hinein blicken zu können. Jemand sitzt an einer Nähmaschine, der Verkäufer des Stoffgeschäftes schläft; ohne Angst, es könnte jemand etwas stehlen; Haare werden geschnitten und Bärte rasiert, auf der Straße herrscht buntes Treiben, wie es zu Indien gehört.

Ein (schwarzes) Schwein kreuzt meinen Weg, Ziegen, Hunde, Kühe, die Tiere laufen frei umher, und keiner wundert sich. Ich auch nicht mehr.

Im book shop angekommen sage ich dem Verkäufer auf einer Kanada-Englisch-Mischung, was ich haben möchte. Kinder kommen und schauen uns zu. Das ist normal; sie sind viel mutiger und zwangloser als die Erwachsenen, wenn es um uns Fremde geht. Ich bitte um 8 Packungen Wasserfarben, die wir für den Zeichenunterricht brauchen, und habe dabei ein schlechtes Gewissen, weil die Kinder so staunen, wie ich so viel Geld für so etwas Schönes ausgeben kann, von dem sie nur träumen.

Auf dem Rückweg beobachte ich einen Affen, der auf einem Motorrad sitzend versucht, die Tasche, die am Motorrad (Kann.: Tata) hängt, zu öffnen, um vielleicht etwas zu essen darin zu finden. Er wird jedoch vom Besitzer vertrieben und muss sich wo anders umschauen.

So eine genjale verrückte, schöne, liebe Welt, die für die Leute hier so absolut normal zu sein scheint.

Ich komme nach Hause und freu mich, dass ich das alles erleben darf und ich freu mich, dass es bald läutet, die Schule aus ist und ich mit den Kindern spielen kann.

Bis bald, Namaskara, Johanna Miss

Dienstag, 1. Juli 2008

Bischof Henry D´Souza

Hei!

Am Dienstag, den ersten Juli kam der Bischof zu Besuch. Der neue Bischof von der Diözese Bellary (wo Deodurga dazugehört), bei dessen Bischofsweihe unsere Fathers dabei waren.

An dem Tag musste alles perfekt sein. Alles wurde auf Hochglanz gebracht, die genjale Schulband (gleicht einer österreichischen Marschkapelle) spielte, drei Mädchen bereiteten einen Tanz vor und jeder war freudig aufgeregt.

Theresa und ich bereiteten bis spät in der Nacht ein Welcome-Plakat vor, Blumen, Fruchtsalat, Teller, Kapelle… Alles richteten wir noch schnell am Vormittag her.

Dann kam die Nachricht: Der Bischof kommt – typisch Indien – um 1 ½ Stunden zu spät. Also keine Messe, umdisponieren.

Doch als er kam, lief alles glatt. Die Kinder freuten sich, fühlten sich geehrt, so einen hohen Besuch zu bekommen und waren stolz auf den Segen, den sie bekamen.

Bischof Henry D’Souza erklärte den Kindern, dass es wichtig ist, sich selbst als wertvoll zu erachten, und dass Kinder das einfach Beste auf der Welt seien.

Es war ein spannender Tag und schön, bei diesem so wichtigen Anlass richtig mitgeholfen zu haben.

Liebe Grüße,

Johanna

Donnerstag, 26. Juni 2008

Wenn…

… Wenn die Kinder Kinder sind, wenn sie sich freuen, überdreht sind, zornig, frech sind, lustig und lieb,
… Wenn Anand uns beim Putzen eines Raumes, den wir für einen Father, der unser Projekt besuchen kommt herrichten sollen, hilft und im Bad zur Dusche zeigt und sagt: „Rain will come down there, yes Miss?“,
… Wenn Priya beim Dschungelbuch-Quartett alle Karten mit einem Bild der Schlange drauf freiwillig hergibt, weil sie sich davor fürchtet,
… Wenn man den Kindern einen nigel-nagel-neuen Ball zum Spielen gibt und der nach drei Tagen bereits völlig kaputt ist, weil sie „einfach spielen“,
… Wenn Suresh, ein älterer Junge von der Zeitverschiebung erfährt, genau nachfragt, warum das so ist und nach einer langen Erklärung nur noch sagt: „God is great!“
… Wenn Arogye-Mary, eines der ganz kleinen Mädchen, die weder Englisch spricht noch lesen kann bei der reading practice (Leseübung) das Buch stolz vor den Augen hält, und ein bisschen murmelt. Als ihre (schon ältere) Nachbarin ihr Buch umdrehte, weil sie es verkehrt gehalten hat, war sie sehr enttäuscht...,
… Wenn wir für das Welcome-Programm (Feier) mit den Kindern einen Tanz und ein Lied einstudieren, das aber genau dann spontan gestrichen wurde, ich danach die Kinder trösten will, sie mir aber zuvor kommen und sagen: „Don’t be sad, Miss.“
… Wenn die Buben mich „Giddy“ nennen („Kleine“ auf Kannada) und es nicht einsehen wollen, wenn ich ihnen erkläre und zeige, dass ich größer als jeder einzelne von ihnen bin,
… Wenn die Kinder meine Hand quetschen, weil sich dann die Haut verfärbt,
… Wenn einer der Schlimmsten in der Klasse in Zeichnen fragt, ob seine Zeichnung schön ist, ich ehrlich mit „Ja“ antworte und sehe, wie er sich freut,
… Wenn Madevi in der Studierstunde mit ihrem Kannada-Buch zu mir kommt, in der Hoffnung, ich könnte ihr helfen. Und wenn sie auf mein: „Du weißt doch, dass ich Kannada weder lesen, noch (außer ein paar Worte) sprechen kann…“ sagt, dass ich doch manchmal was auf Kannada sage, es also gar nicht wahr ist, dass ich kein Kannada kann,
… Wenn wir am Abend oder beim Essen zusammen sitzen und ich Geschichten aus Österreich erzähle, die Kinder Geschichten aus Indien erzählen und wir alle über die Bräuche der anderen lachen.
… Wenn sie mich einfach anlachen, zum Kitzeln auffordern und wir uns gemeinsam freun. …

Dann weiß ich, dass die Kinder hier einfach die Coolsten sind, dass ich sie gern hab und hier richtig bin.
Eure Johanna

Mittwoch, 18. Juni 2008

4 Monate INdien

Namaskara!
Vor nun über 4 Monaten (am 18. Februar 2008) haben wir Österreich verlassen und sind in das schöne bunte verrückte Indien gekommen. Ein Drittel unseres Volontariatsjahrs liegt bereits hinter uns. In dieser Zeit hat sich sehr viel getan.
Die begeisterte Ankunft in Indien und dann im Projekt, das spannende freudige Gefühl der Neugier auf das, was kommen wird, die gute Zeit bis zu den Ferien, in der wir uns eingewöhnen, die vielen harten und schweren Erlebnisse und Momente, die zwei Monate Sommerferien mit unserem ersten Urlaub und Camps, und jetzt wieder Schule – anders als zuvor. Denn jetzt wissen wir, was wir wie anpacken wollen, wo wir uns einbringen können.
Diese vier Monate waren gut, schön, erlebnisreich, nicht immer leicht. Ich freu mich sehr auf die nächsten acht Monate in Indien, hier in Deodurga, wo keiner Englisch spricht und man sich aber trotzdem (zum Beispiel mit den Frauen, die Wasser holen gehen deinen Weg kreuzen) sehr gut unterhalten kann. Wo es super Mangos und Chicus und ganz viel anderes Obst gibt, wo über hundert coole Kinder leben und wo wir zwei Austrians zu Hause sind.
lg Johanna

Sonntag, 1. Juni 2008

Schulanfang

Hallo Freunde!
Im April und Mai sind hier in Indien Sommerferien. Darum war am 3. Juni bei uns Schulanfang. Alle Boarding-Kinder kamen wieder zurück ins Internat, auch ein paar ganz kleine Neulinge waren dabei.
Diese wurden gdmeinsam mit den neuen Lehrern und Fathers bei der Schulanfangsfeier willkommen geheissen. Statt einer Schultüte, wie es in Österreich wohl gewesen wäre, bekamen unsere Kleinen von uns einen Luftballon und ein Zuckerl, worüber sie sich mindestens genauso freuten.
Schulanfang bedeutete für uns auch ganz viel Arbeit, eine neue Herausforderung, das Unterrichten und eben den alten neuen Alltag.
Wir Volontäre unterrichten Zeichnen. Theresa die höheren, ich die niedrigeren Klassen. Zusätzlich supplieren wir auch; Englisch, Religioin, Turnen.
Unterrichten ist zwar anstrengend mit ca. 40 Kindern in einer Klasse, und auch ein bisschen schwierig (Kinder sind unruhig und hören nicht zu), aber trotzdem ist es wirklich schön und macht den Kindern und mir Spass. Letzte Woche erzählte ich ihnen die Geschichte vom Regenbogenfisch, den sie danach zeichnen und die Schuppen (heißen übrigens auf Kannada Alatepati) aufleben durften.

Bis bald, Johanna Miss

Dienstag, 6. Mai 2008

Fotos

Hallo Freunde!

Ab sofort gibts im Fotoalbum endlich Fotos von und mit mir und Theresa und Indien.
Auch neue Beitraege hab ich, nach Datum sortiert.
Viel Spass damit!

Johanna

Donnerstag, 17. April 2008

Verfolgungsjagd

Die Luft scheint rein!

Endlich können wir Tee trinken gehen. Wir gehen aus unserem Zimmer, steigen die Stiege hinunter… Doch nein! Hier stehen noch immer Polizisten. Also gehen wir den anderen Weg, aber schnell. Und leise!!! Gut, hier ist niemand, wir müssen aber hinterm Haus herum, können nicht den direkten Weg gehen. Egal, dafür haben wirs bald geschafft. Wir gehen ums Haus, wollen hinein gehen, doch auf einmal sehen wir, unseren zweiten Weg versperren ach Polizisten! 5 Stunden haben wir uns vor der Polizei versteckt, doch fast schien alles umsonst. Somit machten wir uns auf den Weg, zurück in unser Versteck, in unser Zimmer. Doch, als wir um die Ecke biegen wollten, noch immer in der Nähe vom Eingang zum Gebäude, wo wir teedln wollten, fährt ein Polizei-Jeep vor.

Umzingelt! Die Zeit schien für eine Sekunde stehen zu bleiben. Was jetzt? Gingen wir ins Haus wären wir den Polizisten dort ausgeliefert, zeigten wir uns den Polizisten im Jeep, ihnen. Uns bliebe nur die Flucht in „die Farm“, ein Urwald aus Mango-, Kokos-, Limetten- und anderen Bäumen, aus dem noch nie wer lebendig zurückgekehrt ist.

Auf einmal… Tataraa! Unser Retter in der Not, der große starke Brother Lawrence, wie aus dem Nichts erschienen, um uns zu retten und uns auf dem Weg zu unserem wohlverdienten Tee Begleitschutz zu geben.

Wie sind wir in diese Situation gekommen, uns vor der Polizei verstecken zu müssen? Wir haben, zu eurer Beruhigung, nichts Illegales getan, wir sind einfach Weiße, foreigners, strangers.

Einige Tage vor unserer Verfolgungsjagd kam ein Inspekteur, der Don Bosco-Einrichtungen kontrolliert. Als dieser uns sah, fing er an, Fragen zu stellen, über unser Visum, was wir hier machen, wie das geht, … Dann bat er uns, unseren Reisepass und unser Visum zu kopieren und ihm mit der Info, wann wir kamen, wo wir ankamen, wann wir gehen würden, zu geben.

Am Abend desselben Tages kam die Polizei mit derselben Bitte. Wahrscheinlich erzählte der Kontrolleur im Dorf von uns. Und, obwohl sie uns bestimmt schon kannten, wollten sie auf einmal mehr wissen. (jeder kennt uns hier, darüber bin ich mir sicher). Der Hauptgrund, warum die Polizisten so komisch reagierten, war wohl, dass sie (einfach alle hier) misstrauisch sind, gegenüber uns.

Father versprach, am nächsten Tag würden wir es bringen. Gesagt, getan, und schon wieder kam die Polizei, mit derselben Bitte, wie am Vortag, denn sie hätten die vorigen Kopien verloren.

Nun ist es so, dass unser Projekt, die Don Bosco School das größte und beste Haus ist. Strom, fließendes Wasser, viele Räume… Darum kommen manchmal Polizisten her, um eine Besprechung zu halten. Father sagte uns, wir sollten während dieser Zeit im Zimmer bleiben, es würde nichts passieren, (dessen bin ich mir sicher) er wolle einfach nicht noch mehr Fragen beantworten müssen.

Wir blieben von 12 bis 5:30, statt von 12 bis 4 im Zimmer und versuchten dann vorsichtig, uns unseren Weg zur Küche zu bahnen. Den Rest kennt ihr ja. Ein bisschen lags bestimmt auch an dem indischen Zeitverständnis, dass die Polizisten so lange blieben. (Wenn etwas offiziell um 12 Uhr beginnt, kann man voraussichtlich erst um 2 Uhr wirklich anfangen.)

Liebe Grüsse aus dem abenteuerlichen Indien

(das für Weiße nicht immer leicht ist)

Johanna

Montag, 14. April 2008

Strassenkids

Griassenk!

Als wir am Morgen nach der Zugreise von Bangalore nach Raichur im Projekt ankamen, war dort gerade ein Ein-Tages-Camp im Gange, für die Straßenkinder in Deodurga.

Es gab Spiele, eine medizinische Untersuchung (vor der sie sich sehr fürchteten), medizinische Informationen, ein gutes Essen und neue Kleidung.

Theresa und ich waren sehr erstaunt, als wir erfuhren, dass es in Deodurga Straßenkinder gibt, so viele! Und wir fragten uns, warum sich das Projekt nicht auch um sie kümmerte. Die Kinder sagten ja sogar selber, sie würden gerne bleiben.

Scheinbar wollen die Fathers das aber nicht, denn diese Kinder würden stählen und sie hätten keine Manieren, könnten sich in der Schule schlecht konzentrieren.

Drum gibt’s ein Mal im Jahr ein Camp für sie.

Jetzt kennen wir sie und wissen, dass sie tatsächlich auf der Strasse leben. Oft sehen wir ein Gesicht wieder, bei der Bushaltestelle oder auch im Ort. Wir würden so gerne etwas für sie tun, aber wie?

liebe Grüsse, Johanna

Sonntag, 13. April 2008

Mysor, Ooty - Unterwegs in Indien

Namaskara!!

Mysor, unser zweites Ziel erreichten wir am 7. April am Vormittag.

Nachdem wir uns über beide Ohren vom Rikshaw-Fahrer cheaten (betrügen) ließen, erreichten wir endlich unser Ziel, das paradiesisch-schöne Salesianer-Pojekt in Mysor, wo wir wohnen durften.

Nach dem Mittagessen zogen wir los, um den Zoo zu besuchen. Wir stellten fest, dass österreichische Zoos viel lieber sind, weil die Tiere hier in Indien viel weniger Platz haben. Darauf gönnten wir uns eine Tender-Coconut, Kokosnuss, die geköpft wird, damit man das Wasser trinken und dann das Fruchtfleisch essen kann.

Am nächsten Tag besuchten wir den riesigen prunkvollen Mysor-Palace, wo wir auf einem Elefanten geritten sind. Der ca. 5-jaehrige Bub, der mit seiner Mama „den selben Elefanten genommen hatte“, hatte weniger Angst, als wir. Aber wir waren tapfer, und es machte Spaß. Tolles Tier!

Auf dem Market wurde ich umgeben von Düften, Geräuschen, Farben, dass ich froh war, dass Theresa dabei war, denn so etwas ist viel schöner und besser zu erleben, wenn man es teilt.

Ooty, unser letztes Ziel ist für Indien wirklich etwas Besonderes. Zum einen ist es kühl in Ooty, in der Nacht sogar kalt, und zum anderen so hoch gelegen, dass die Landschaft wieder ganz anders ausschaut. Teefelder, Berge, grün, und ein toller See…

In Ooty kaufte ich einen Fliespulli, den ich auch brauchte.

Wir verbrachten einen wunderschönen romantischen Vormittag auf dem Boot, bestiegen (nicht wirklich abenteuerlich) den Dottabetta-Peak, höchsten Punkt Tamil Nadus oder so, besuchten den botanischen Garten (boa!) und genossen es, ein amerikanisches Frühstück und ein italienisches Abendessen zu bekommen.

Die Fahrt in der Nacht zurück nach Bangalore war auch wieder mal typisch indisch. Aber toll. Wir taten zwar kein Auge zu, weil wir über Stock und Stein in einem Bus, der jederzeit auseinander fallen könnte auf der letzten Sitzreihe sitzend diese gebirgige Straße hinunterfuhren, kein Auge zu, dafür sahen wir auf dem Weg durch den Nationalpark am Straßenrand Elefanten! Einfach magisch!!

In der nächsten Nacht, diesmal war ich krank, fuhren wir mir den Zug wieder nach Raichur, nach Hause.

Dada (Baba in Kannada),

Johanna

Sonntag, 6. April 2008

HARD ROCK CAFE BANGALURU

Hallo Hallo!

Diese Geschichte verdient wirklich einen eigenen Blogeintrag! Einfach nur der Eindruecke wegen.
Gestern haben Theresa und ich (sie ist wieder gesund - JUPPIE!) zum ersten mal gemeinsam Bangalore erkundet. Wir sind wieder ueber die MG-Road geschlaendert, haben gestaunt und geschaut (diesmal, weil Bangalore so sehr westlich ist! Fuer uns war Indien eigentlich lange Zeit nur Deodurga, das kleine Dorf, das laut der Salesianer hier in Bangalore mindest 25 Jahre im Rueckstand ist.) und ein paar Sachen gekauft.
Dabei haben wir dann auch das Hard Rock Cafe entdeckt und spontan beschlossen, hineinzutehen.
Wir waren ueberwaeltigt - es gab (natuerlich) westliche Musik, es war kuehl, ich trank zum ersten mal seit ungefaehr 2 Monaten Alkohol (Pina Colada) und das Besondere war: WIR fielen auf, zumindest ein bisschen. Aber nicht, wie sonst immer, weil wir weiss und westlich waren, sondern weil wir Chudis (indisches Gewand) trugen und Flipflops anhatten und einen Bindi auf der Stirn
Die Leute, die ins Hard Rock Cafe gehen sind eben in Bangalore wirklich die Reichen, Westlichen, Computer-Chefs. Ganz viele Weisse.

Noch was: Gestern assen wir Pizza! Boa!

Bis bald,
bunte Gruesse aus einem anderen Indien,
Johanna

Donnerstag, 3. April 2008

Bangaluru, Mangaluru, Yellavuru - Bindas!

Bangaore, Mangalore und Ellanore sind Staedte, Bindas heisst Freiheit und ist Zein Kannada-lied. Das coolste, was mir die Kinder bis jetzt beigebracht haben (immer nur ein paareilen vom Refrain). Weils rockt und nicht so brav schoen ist, wei dia anderen.

Aber warum ich das schreib ist einfach, weil wir gerade in Bangalore sind.
Weil jetzt die Sommerferien begonnen haben, traten wir vorgestern in der Nacht auch unseren ersten Urlaub an.
Wir furhen wieder mal mit dem Bus (1,5 h) nach Raichur. Fuer uns ist das schon fast nichts Besonderes mehr, eigentlich aber schon. Denn man wird die ganze Zeit durchgeschuettelt, die Landschaft ist der Hammer und auf der Strasse gibts auch immer wieder schoenes, verwunderliches, oages zu entdecken. Man faehrt an Chillihaufen, skurrilen Bergen, Sonnenblumen und anderen Feldern vorbei, geniesst den Wind und muss aber aufpassen, dass man nicht vom Sessel faellt.
Aehnlich wie der Zug. Nur dass man da schlafen kann. Echt cool. Diesmal haben wir uns am naechsten Morgen sogar einen Tee/Caffee gekauft. Es gehen naemlich immer wieder Verkaeufer (auch Kinder) von Fruechten, Tee und Caffee, Nuessen und anderem vorbei und schreien ihre Ware. Obwohl in Englisch, unverstaendlich. (Chai, Roffe!! heisst zum Beispiel Chai, Coffee, Bepoo!! Paper, Zeitung.

Leider ist jetzt die Theresa krank geworden. Gestern hatte sie Fieber. Es geht ihr zwar schon besser, aber wir koennen halt nicht weiterreisen. Wir hatten vor, heute nach Mysor zu fahren. Wir bleiben also noch eine weitere Nacht hier im Don Bosco Haus, wo wir gut umsorgt werden. Ich war heute am Vormittag auf der MG-Road (Mahatma Gandhi) und hab ein Englisch-Kannada Woerterbuch und einen Touristernfuehrer gekauft. Und gestaunt, wie westlich Bangalore im Vergleich zu Deodurga ist. Die Leute hier sprechen und verstehen Englisch! Und die Frauen sind westlich angezogen - Theresa und ich nicht mehr. :-)

Ich hoffe, in diesen Ferien kann ich wieder ein bisschen Energie tanken, Ideen sammeln, sodass ich mich danach ein bisschen mehr einbring.
Den Don Bosco (den echten), den bring ma scho nach Deodurga!

lg an Oesterreich!
Johanna Miss

Dienstag, 25. März 2008

Wo Don Bosco draufsteht...

Die Magda (war in Tijuana) hat einmal gesagt: "Wo Don Bosco draufsteht, da ist Don Bosco auch drin. Meistens."
Ich glaube mittlerweile, dass das wohl das groesste Problem hier in Deodurga ist. Don Bosco ist nicht drin. Wir haben so viel tolles ueber die Paedagogik und was Don Bosco ausmachte gelernt, aber das wird hier nicht gelebt. Keine Freude, kein guter Kern, Praeventivstystem, ... nur Disziplin, Ordnung, Gewalt.
Vielleicht... Vielleicht koennen Theresa und ich in unserem Jahr ein bisschen Don Bosco nach Deodurga bringen. Vielleicht ist das ein bisschen unsere (schwere) Aufgabe...
Tja.
lg, Namaskara, Johanna

P.S: In gewissem Sinne ist Don Bosco ja eh in Deodurga, denn einer der kleinen Burschen heisst ಡಾನ್ Bosco. Da haben Theresa und ich auch mal geschaut. Ein anderer heisst Sandiago. :-)

Kinder-Augen

Stark, Frech, Wild, Brav, Ueberschwemmt von Freude, Elegant, Verziert, Trotzig, Voll Hoffnung, Grantig, Liebevoll, einfach Laessig, Tief, Dunkel, SCHOEN.
Ihre Augen druecken so vieles aus, was so wie so keine Sprache braucht.
Und trotzdem ist es oft so schwierig, mit den Kindern zu reden. Wenn zum Beispiel ein Kind weint. Man nimmt es auf den Arm, fragt, warum es weint und bekommt kiene Antwort. Auch von den anderen nicht. Oder sie koennen oder wollen es auf englisch nicht sagen. Vielleicht
auch nicht so wichtig, denn hauptsache man ist fuer sie da und haelt sie fest. Vielleicht.
Oder in der Studierstunde, wo es so schwierig ist, die Kinder ruhig zu halten.
Wie auch, wenn wir nicht schlagen? Wie jede andere Autoritaetsperson (ausser einer Schwester) im Projekt? Vielleicht wird das mit der Zeit. Oder, wenn ich fuer sie eine bessere Beschaeftigung finde.
Auch die Kinder sind sehr brutal zueinander. Sie sind so schnell so geladen, bruellen und schlagen sofort. Doch, dass die Salesianer-Fathers so sind, damit kommen wir nicht gut klar.

Generell ist es aber sehr schoen, mit den Kindern zu leben. Sie sind so froehlich und lieb und witzig und einfach cool!

Namaskara, Johanna Miss

REGEN!

Ihr glaubt es kaum!
Fuer mich wars auch unglaublich. Aber es hat tatsaechlich am Ostersonntag in Deodurga geregnet. Besser gesagt geschuettet. Der Platz, auf dem die Kinder normalerweise spielen war ca. 20 cm ueberschwemmt.
Ich habe es total genossen. Es war zwar kalt (Pulli!), aber so stark!
Es ist sehr ungewoehnlich fuer diese Zeit, dass es regnet, drum etwas Besonderes. Super!

p.s. Ich habe gerade begonnen, im Parallel blog zu lesen, wo der Christoph so sehr ueber Niederschlag schimpft. Und ich hab mich so gefreut ueber den einen Regentag. So verschieden ist die Welt. :-)

indische Ostern

In Indien sind alle Feste anders. Aber schoen.
Palm-Sonntag zum Beispiel. Es war so faszinierend, dass es 1. nicht kalt war oder regnete und 2. dass wir echte Kokos-Palmblaetter benutzten. Das war schon ziemlich cool, denn diese Blaetter wurden dann zu kleinen Kraeuzen gefaltet, die am Aschermittwoch in einem Jahr verbrannt werden.
Am Gruendonnerstag feierten die Fathers und Sisters mit uns (ohne Kinder) tatsaechlich das letyte Abendmal. Und in der Messe spaeter wurden vom Father die Fuesse von 12 Burschen gewaschen.
Am Freitag wurden wir gezwungen zu fasten. Das erfuhren wir, als wir gerade ins Esszimmer gingen, um zu fruehstuecken. Tja.
Der Kreuzweg und die Messe dauerten drei Stunden.
Die Auferstehungsmesse am Samstag war sehr schoen. Wir trugen zum ersten mal einen Sari! Die Messe dauerte aber bis ca. halb 2 in der Frueh. Auch fuer die Kinder.
Auch wenn ich besonders in diesen Tagen oft an zu Hause denken muss, geniesse ich es doch, einmal auf besondere, spezielle Art und mit diesen coolen Kindern zu feiern.

Ich wuensche euch allen von Herzen frohe Ostern!
Auch wenns zu spaet ist.

1 Monat Indien

Also, weil der Christoph sich beschwert hat, dass ich so selten schreib und dann auch noch das, was er eh schon weiss, mach ich jetzt lauter kleine Themeneintraege, dass es nach mehr ausschaut, als es ist.
Ich bin jetzt also einen Monat in Indien. Und es geht mir gut. Wir haben uns schon einigermassen an Indien, das Projekt, die Fathers und Kinder gewoehnt und Indien, das Projekt, die Fathers und Kinder gewoehnten sich auch bereits an uns. Wir gehoeren jetzt schon richtig zur Gemeinschaft und bringen uns ein. Noch nicht so sehr, dass wir zufrieden waeren, aber so sehr, dass es glaub ich passt.
Die Hitze und das Essen sind fuer uns schon normal und ertraeglich geworden. Falsch. Das Essen ist sehr gut!
Ich freuh mich, hier zu sein und geniesse es, das spannende, bunte, suesse, coole Indien.

Bangalore vs. Austria

Ich habe herausgefunden, dass Bangalore, die Hauptstadt vom Bundesstaat Karnataka, in dem wir jetzt leben, offiziell ca. 8 Millionen Einwohner hat. Ist also gleich gross wie Oesterreich. Witzig!

Samstag, 22. März 2008

Brief

Hallo an alle, hier mal eine Nachricht von Christoph.
Wir haben soeben einen Brief von Johanna bekommen (zur Info: die Post zwischen Österreich und Indien braucht ca. 3 Wochen)
Dabei war ein Foto (Vorder- und Rückseite):

Außerdem gibts eine neue Shoutbox (links)!
Also alle eifrig shouten!

Donnerstag, 6. März 2008

INDIEN!!!

Namaskara aus Indien!
Wir sind gerade in Raichur, wo wir die Gelegenheit haben, im Internet zu surfen. Darum kann ich endlich meinen ersten Indien-blogeintrag machen, wobei - wie langweilig, ich das gleicher schreib, wie im Rundmail.

Ich moechte euch aber noch mal danken fuer, liebe Brueder den coolen blog und, liebe Freunde, die coolen EIntraege im parallel blog.


Jetzt sind wir schon ein paar Tage in Indien und werden noch immer täglich aufs Neue fasziniert. Die Kinder, das Essen, die Früchte, die Farben, die Menschen, die Landschaft, die Kultur, … alles ist anders in Indien. Faszinierend, interessant, genial anders!

Am Montag (18.) flogen wir von München über Paris nach Bangalore, wo wir um 0:30 (Ortszeit. In Österreich 8:00 am Abend) ankamen. Die Nacht und den nächsten Tag verbrachten wir in einem Haus des Breads-Projekts in Bangalore.

In der Nacht ging's mit dem Zug weiter nach Raichur. Zugfahren in Indien ist ein eigenes Erlebnis. Immer wieder gehen Chai-, Erdnuss- oder Früchteverkäufer vorbei und schreien den Namen ihrer Ware. Trotzdem es sogar Liegen gibt, kann man nicht wirklich gut schlafen, weil der Zug so wackelt. Und wenn man 1,5 Stunden später ankommt, ist das noch lange nicht der Rede wert.

Wir wurden von einer Sister (Schwestern vom Assisi Konvent leben auch im Projekt und versorgen die Kinder und die Dorfbewohner medizinisch.) abgeholt und zum Frühstück eingeladen. Wir hatten Puri – eine lustige indische Speise (eine Art Teigblase mit verschiedenen Soßen).
Danach fuhren wir noch zwei Stunden ins 60 km entfernte Deodurga. Durch eine skurrile und schöne Steinwüstenlandschaft.

Als wir im Projekt ankamen, hatten die Kinder noch Schule. Doch gleich darauf begann die Mittagspause und die Kinder umringten uns, jeder wollte uns begrüßen: „Hello, Miss", „Welcome, Miss", „What´s your name, Miss?", … Wir werden von den Kindern nämlich Theresa Miss und Johanna Miss genannt.

Das Projekt:
Im Internat leben 90 Kinder; 40 Mädls und 50 Burschen, drei Salesianer-Fathers, ein Salesianer-Brother, drei Assisi-Sisters, und seit kurzem zwei Volontärinnen aus Österreich.
Manche Kinder gehen in Deodurga in die Schule (vor allem die Älteren- in die Schule im Projekt können die Kinder nur bis zur siebten Klasse gehen).
Die Schule im Projekt können auch externe Kinder besuchen – so kommen täglich ca. 200 Kinder unsere Schule.
Die Kinder kommen aus kleinen armen Dörfern in der Umgebung. Die Kinder sollen hier und danach eine gute Ausbildung bekommen um vielleicht später in ihre Dörfer zufürk zu kehren und ihr Wissen dort weiter zu geben. Ein tolles Beispiel für das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe!

Der Tagesablauf hier im Projekt ist sehr eng. Um 5:45 stehen wir auf, danach ist Prayer, Gebet. Dann für 1,5 Stunden Study-hour, wo Theresa bei den Burschen Aufsicht hat, oder sich die kleineren herausnimmt, um mit ihnen spezielle Aufgaben zu machen oder zu malen und ich dasselbe mit den Mädchen mache.
Mittlerweile gelingt es mir besser, Ruhe in die Klasse zu bringen und ihnen trotzdem auf eine weniger trockene Art beim Lernen zu helfen.
In der Schule wird alles auswendig gelernt. Entweder liest der Lehrer etwas vor und die Kinder sprechen es nach oder sie hören den Text auf Kassette und sprechen es nach. Oft lernen sie die Wörter oder sogar die Sätze falsch auswendig und verstehen keine Zusammenhänge.
Nach der Study-hour dürfen sich die Kinder die News im Fernsehen anschauen.
Danach ist eine halbe Stunde lang Working, wo jedes Kind etwas zu tun hat; zum Beispiel im Garten arbeiten, aufwischen, putzen, … Unsere Aufgabe ist es, dabei Anweisungen zu geben und zu helfen.
Dann erst gibt es Frühstück. Die Kinder sitzen in einer großen Halle am Boden und essen – natürlich mit den Fingern – natürlich Reis. Wir setzen uns zu den Kindern und plaudern.
Später ziehen sich die Kinder die Schul-Uniform an und richten sich die Haare, wo ich den kleineren Mädels helfe.
Um 9:30 beginnt die Schule und dauert bis 12:45. Während dieser Zeit tippen wir Texte für die Schule, bereiten Sachen für die Study-hour oder fürs Board (eine Pinnwand, die wir regelmäßig gestalten sollen) vor, waschen unsere Kleider (mit der Hand! J) oder haben Freizeit. Nach den Sommerferien werden wir auch in ein paar Klassen unterrichten. Die Ferien sind im April und im Mai, der heißesten Zeit wo wir schon unsere erste Reise antreten werden.
Nach dem Mittagessen ist wieder Schule, bis 4:00.
Von vier bis fünf spielen wir mit den Kindern. Dann gibt's Tee, danach waschen sie sich und ihre Kleider. Dann beten sie den Rosenkranz und danach ist wieder Studierstunde. Während dem Rosenkranz essen wir. Um 9:30 können die Kinder noch studieren oder schlafen gehen.
Für mich ist der Tagesablauf sehr eng. Die Kinder haben nur am Wochenende richtige Freizeit. Auch nach der Schule, bei den Games müssen die Kinder draußen spielen und können nicht einfach tun was sie wollen. Auch die Gebete und der Rosenkranz sind so… unlebendig, unfrei… Mit dieser Enge komme ich noch nicht ganz klar.

Mittlerweile tragen wir Chudis (Chudidar), also eine indische Kleidung. Sie sind sehr weit geschnitten, gemütlich und total bunt.

Stromausfalle sind in Indien Alltag. Darum konnte ich euch letzte Woche auch kein Mail schicken. Wir fuhren extra an unserem freien Tag (Mittwoch) nach Raichur (ist zwei Busstunden entfernt), um dort einige Sachen zu besorgen und ins Internet-Cafe zu gehen. Nur leider konnten wir nicht lange schreiben, weil eben der Strom ausfiel, für mindestens eine Stunde. Daran muss man sich gewöhnen. J
Klima: Es ist sehr sehr heiß hier in Deodurga. Im Sommer soll es auch manchmal über 50°C haben. Langsam gewöhnen sich Theresa und ich an die Hitze. Doch der Umstieg vom kalten Altaussee, wo noch Schnee lag, in das heiße Indien war am Anfang nicht leicht.

Ich werde wahrscheinlich öfter ein Rundmail schicken, weil ich nicht so oft zu einem Interet komme, wenn ihr mir aber zurück schreibt, freu ich mich und werde natürlich gerne antworten. :-) Ich hoffe auch, dass ich bald Fotos online stellen kann.

Ich denk an euch!
Bis hoffentlich bald, liebe Grüße aus einer anderen Welt,
Johanna

PS.: Google Earth kennt Deodurga doch, aber unter Devadurga; denn der Ort wird entweder Deodurga oder Devadurga geschrieben.

PPS: Während der Study-hour und für das Board gehen uns leider langsam die Ideen aus. Vielleicht kann uns jemand von euch etwas schicken. Wir wären dankbar für Lernspiele, Englisch-Aufgaben, Bastelideen, einfache Kindergeschichten, … Vielleicht wisst ihr ja etwas

Freitag, 8. Februar 2008

Sendungsfeier und Ausreisegespräch

Hallo!!

Ich häng mit meinen Posts ein bisschen nach, weil ich so lange kein Internet hatte, werd aber jetzt wieder Gas geben.
Am Samstag (2.2.) feierten wir Prae-Volos; gemeinsam mit den Post-Volos, Jugend Eine Welt-Leuten und - ganz wichtig: unserer Familie und unseren Freunden die Sendungsfeier. Dazu trafen wir uns um 10:00 im Don Bosco Haus in Wien.
Bis 2:00 richteten wir alles her (Sessel, Getränke, Deko,...), damit dann der erste Teil der Feier beginnen konnte: die Vorträge von den Posts über die einzelnen Länder und Projekte. Mittlerweile sind bei mir Onkel und Family aus Graz und meine Familie aus Aussee gekommen.
Während der Vorträge bereiteten wir noch den Rest vor und probten für die Messe. Die dann um 5:00 beggann. Sie war einfach toll! Unsere letzte Volo-Messe vor dem Einsatz... Vom Petrus bekamen wir die gesegneten Kreuzerln aus... Guatemala?
Danach war Agape, also das eigentliche Don Bosco Fest. Super wars!
Wir, der coole harte Kern blieben bis halb 6 und gingen dann gemeinsam zur U-Bahn. Theresa und ich wussten bis dahin noch nicht, wo wir schlafen werden und bekamen das Angebot, in der coolen Ottakringer-WG zu schlafen.

Am Sonntag fuhren wir mit der S-Bahn zum Flughafen, denn der genjale Sebastian war der erste von uns, der ausreiste. Nämlich am 3.2. um 15:15. Wir sangen für ihn "für den Mutigen, der seinen Weg suchen..." tranken noch was im Flughafen-Cafe und verabschiedeten ihn am "Gate". Haftig! Der Deal war, dass er uns dafür in einem Jahr, wenn er schon zwei Wochen zu Hause ist, am Flughafen abholen wird.
Danach gings ins Salesianum, wo wir von So auf Mo und von Mo auf Die schliefen. Wir besuchten Magda (Mexico), die dort wohnt und tranken was mit ihr. Dann fuhren wir zu Magdi, die in Indien war und machten einen Indien-Abend. Mit indisch essen (mit den Fingern natürlich), Sari anprobieren, Bilder anschaun... Es ist so spannend und toll, wenn man etwas über Indien erzählt bekommt!

Am Montag gingen wir ganz früh auf die Indische Botschaft; und waren die ersten in der Schlange (Streber!), um das Visum zu beantragen. Danach gingen wir auf den Naschmarkt (wir sind übrigens Theresa und ich) denn wir hatten noch Zeit, bis wir um halb zwei zum Ausreisegespräch mussten. Beim Ausreisegespräch bekamen wir das (falsche) Flugticket, unterschrieben den Volo-Vertrag und besprachen noch ein paar Formal-Sachen. Das richtige Flugticket ist heute (8.2.) per Post gekommen. DER FLUG GEHT ÜBRIGENS AM 18. (IN 10 TAGEN! - Yea!)
Am gleichen Tag konnten wir unser Visum auch wieder abholen - und waren glückselig deswegen! Unser VISUM!!! - Wow!
Jetzt wars fix, wo wir Visum und Flugticket hatten... Boa!
Da es schon so spät war, fuhren wir nicht mehr nach Hause, sondern gingen ein paar Verwandte von Theresa besuchen und schliefen noch eine Nacht in Wien.

Fazit: Das war ein tolles Wochenende und eine genjale Zeit. Leider (bin ich draufgekommen) heißt Sendungsfeier für die Februar-Leute auch irgendwie Abschiedsfeier. Von den lieben Volo-Freunden...
Aber wir sehn uns bestimmt wieder - jeder um viele Erfahrungen reicher...

Diesmal hab ich leider noch keine Fotos, vielleicht stell ich sie noch online, wenn ich welche von der Sendungsfeier bekomm.

liebe Grüße, Johanna :-)

Donnerstag, 7. Februar 2008

Abschied von Graz

Hallo Freunde!

So, jetzt bin ich nach Auszug aus Graz und Sendungsfeier in Wien wieder zu Hause.

Letzten Donnerstag war mein letzter Tag in Graz, wo ich ein Semester Psychologie studierte. Ich wohnte im genjalen KHG-Heim; gleich neben meinem Bruder Christoph. Es war eine super Zeit, denn ich hab in diesem halben Jahr "an Haufn" super Freunde gefunden. :-)
Gemeinsam wurde geplaudert, gesungen, die super Frostschutzaktion gemacht, Slack-Line balanciert, die coole Pudding-Party veranstaltet, viel Tee getrunken und gelacht!
Ja, und jetzt bin ich weg aus Graz, etwas Neues beginnt...
Aber diese tollen Freundschaften und Erinnerungen werde ich ganz bestimmt nach Indien mitnehmen.
Baba, L24, S4, S6 und E45 - cool wars. Is seids supa Leit und i hob enk gean!
Danke für die gemeinsame Zeit!

Bis bald, Johanna

Mittwoch, 23. Januar 2008

Lachen hat keinen Akzent

Griaßenk Leitln!

Es ist total super, wir sind gemeinsam in Graz und san oafoch cool.
Morgen wollen wir Bücher und so kaufen gehen; für Indien. Sonst verbringen wir die Zeit mit würzig kochen, spazieren (und den Heimweg dann nicht mehr finden), Wasserschlachten und uns einfach freun, dass ma midanona do san.
Jetzt gehn wir noch Pizza-Essen, mit echt coolen Leuten.
Lieben Gruß, Priat eich, Theresa und Johanna

Die lilane ist die Johanna und die rosane ist die Theresa

Dienstag, 15. Januar 2008

Tolle Nachricht aus Bangalore

Juppie!
Gestern bekamen Theresa und ich die offizielle Bestätigung, dass wir beide gemeinsam ins selbe Projekt nach Deodurga kommen. Das ist ein kleiner Ort 500 km nördlich von Bangalore, den nicht einmal Google Earth kennt. Die nächste Stadt ist Raichur, 60 km von Deodurga entfert.
Auf der Website von Breads, http://www.breadsbangalore.org/default.php findet ihr unter Projects > more > Deodurga eine kurze Information zu dem Projekt.
Ich freu mich so! Denn 1. ist es jetzt endlich wirklich fix, 2. weiß ich endlich wo ich hinkomm und 3. weiß ich endlich, dass ich nicht allein bin, sondern sogar mit einem ganz besonderem, coolen, genjalen Mädl in Indien sein werde, bald!!!
Pfiat enk Gott, Johanna :-)

Dienstag, 8. Januar 2008

Silvester mit den Volos und die EPW

Hallo liebe Freunde!

So, hier kommt jetzt mein erster offizieller Bericht in Sachen Indien.
Mit dem gestrigen Tag ist jetzt unser cooler Volo-Vorbereitungskurs mit der Entwicklungspolitischen Woche in Wien abgescholssen worden. Jetzt kommt dann nur noch die Sendungsfeier am 2.2. um 2:00 im Don Bosco Haus in Wien (vielleicht könnt ihr ja kommen - ich würd mich freun...?).
Die Volo-Vorbereitungszeit mit den drei Vorbereitungs-Wochenenden in Unterwaltersdorf und der EPW, jetzt, vom 2. bis 6. Jänner in Wien ware einfach total genjal! (total Emi ;-))
Es is sehr schnell eine absolut tolle Gemeinschaft gewachsen - kein Wunder bei den genjalen Prae und Post-Volos und all dem, was wir (in der kurzen Zeit) miteinander erleben durften!

Und deswegen haben auch sieben von uns Prae-Volos beschlossen, gemeinsam Silvester zu feiern. Also haben wir (Sierra Leone: Hanna und Lisi, die Phillippinen: Arno, Ecuador: Sebastian und Indien: Evelyn -> Gastgeberin, Theresa und ich) uns in Amstetten versammelt und eine richtig coole Volo-Party gefeiert. (Zuerst haben Theresa und ich bei Hanna noch schnell einen Stern an die Decke gemalt.) Dann bei Evelyn gemeinsam gegessen, getrunken, Spiele gespielt, Dinner for one (nicht zu Ende) geschaut, Walzer getanzt, Feuerwerk angeschaut, Spaß gehabt, uns an der Gemeinschaft gefreuht. Toll wars!

Danach gings gleich gemeinsam weiter; wir fuhren nach Wien, wo wir bei Sebastian übernachteten (Ev und er sind beide soo genjale Gastgeber!), auf den roten Berg (in Wien gibt es einen roten und einen grünen Berg - lustig!) zum Spielplatz gingen und einen Film anschauten (Benny und Joon).

Und am Dienstag den zweiten gingen wir dann alle (pünktlich!) ins Don Bosco Haus, wo wir Prae-Volos wieder sahen - Juppie!
Der Vortragende für diesen Tag war Thomas Mantler, ein Kommunikations-/Motivations-Trainer - oder so. Er erklärte uns verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten, führte uns in das Thema Transaktionsanalyse ein und sprach mit uns über unsere Ängste und Sorgen. Außerdem lernten wir bei ihm, wie man aktiv sitzt und mit dem Flipchart tanzt :-) (lässt sich auch auf die Tafel einer Schulklasse anwenden).
Übernachten durften wir im Salesianum in der Hagenmüller-Gasse; dem Studentenheim, das der Petrus leitet. Dort gab es ein gemeinsames Abendessen, generell vergingen die Stunden viel zu schnell. Und da wir um sieben aufstehen mussten, sammelte sich während der Woche ziemlich viel Müdigkeit an, die aber durch den Spaß und die Freude am Miteinander total unwichtig war.
In den nächsten zwei Tagen hatten wir zwei Vortragende von der Agentur Südwind, die mit uns die Themen Entwicklung/-szusammenarbeit, Globalisierung, ... durchgingen. Es war sehr interessant, auch weil wir viele Themen anhand von Spielen durchgingen, wodurch es leichter begreifbar und auch aufgelockerter wurde. Zum Beispiel bekamen wir gleich ganz am Anfang den Auftrag, uns (17 Leute) auf die fünf Kontinente so aufzustellen, wie wir glauben, dass die Weltbevölkerung verteilt ist. Als das berichtigt worden ist, kam die Aufgabe, Sessel nach der Verteilung des Weltbudgets aufzustellen, also eben wie das Geld auf der Welt verteilt ist (17 Leute, 17 Sessel). Das war sehr interessant; zu sehen, dass in Europa ungefähr jeder Mensch einen Sessel zu Verfügung hat, wo Afrika nicht einmal einen hat. Dann das Selbe mit Energieverbrauch und Luftballons. Es war wirklich spannend, zu sehen, wie das Ganze verteilt ist. Und trotzdem ich die Zahlen bereits kannte, ist es viel berührender und begreiflicher, wenn man da steht und von Asien auf die drei Leute in Afrika schaut, die weder einen Sessel, noch einen Luftballon haben!
Diese zwei Tage waren wirklich sehr spannend und hilfreich, einiges besser verstehen.
Auch haben wir gemerkt, wie schnell dieser Workshop Früchte getragen hat. Noch am Selben Tag sind einige von uns fürs Abendessen und fürs Frühstück (Mittagessen im Don Bosco Haus) Einkaufen gegangen, und haben (Natürlich!) Fair Trade Orangensaft und Fair Trade Bananen gekauft. :-)
Am ersten Abend haben wir Pantomime-Spiele gemacht, uns unterhalten und sonst viel Blödsinn gemacht. Am Freitag am Abend waren wir bei Kathi (Ex-Volontärin; war in Indien) zum Indischen Abendessen (mit den Fingern) eingeladen. Wir furhen um ca. halb 12 mit der U-Bahn heim und machten es uns dort noch gemütlich.
Deswegen waren wir am Samstag auch schon ziemlich müde und haben dem Vortrag von Reinhard, dem Leiter von Jugend Eine Welt nur noch mit geteilter Aufmerksamkeit folgen können. Dabei gings um den Verein Jugend Eine Welt, die Do´s und Dont´s im Einsatz, Probleme, die auftauchen können und welche Schritte wir dann setzen sollen. Wir bekamen auch eine Führung durch die Büros, vorbei an total schönen Bildern von Menschen und Kindern aus den Einsatzländern und den verschiedensten Fußbällen von dort (selbstgebastelte aus Stroh, total kaputte, der fair gehandelte von J1W, ...). Am Nachmittag noch eine Einheit über J1W und eine über Öffentlichkeitsarbeit.
Am Abend gingen wir gemeinsam essen. Sebastian hat uns das Schnäschnä-Stüberl (natrüclich nicht der richtige Name, den weiß ich leider nichtehr) empfohlen, was wirklich cool ist! Es waren fast alle Volos dabei und fui die Gaudi!
Am Sonntag; gestern also, war die letzte Einheit, von den Post(Ex)-Volos gestaltet. (wie die Vorbereitungswochenenden auch).
Danke noch mal euch allen dafür! Ihr seid super!
Es gab eine Einheit über Unterricht und eine über Kindesmissbrauch, Gewalt. Wir sprachen gemeinsam darüber und bekamen Unterlagen dazu.
Dann gestalteten wir gemeinsam die Messe - fui sche! und verabschiedeten uns voneinander - uaah!. Das ist immer das Schlimmste, denn dieser coole Volo-Haufen ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie sind alle ganz besondere, super Menschen, mit denen man total viel Spaß haben, richtig tolle Gespräche führen, die Zeit zurückhüpfen und die Welt umarmen kann.
I hob enk fui gern, liebe Prae und Posts! - Volos san oafoch gejnal!
Die Woche war schön und in vieler Hinsicht bereichernd, wichtig für unseren Einsatz und einfach toll!

Bis bald, Johanna

PS: Werde versuchen, möglichst viele Fotos vom Vorbereitungskurs ins Fotoalbum zu dixtln.

PPS: Ich dachte, ich veföffentliche noch schnell diese Zahlen, auch wenn dieser Post so schon so lang ist... :-)

Wenn wir die ganze Menschheit ein Dorf von 100 Einwohnern reduzieren und auf die Proportionen aller bestehenden Völker achten würden, so wäre dieses Dorf so zusammengestellt:

60 Asiaten
14 Afrikaner
11 Europäer
14 Amerikaner (Nord u. Süd)
1 Ozeanier

52 wären Frauen
48 wären Männer

70 Nicht-Weiße
30 Weiße

70 Nicht-Christen
30 Christen

89 Heterosexuelle
11 homosexuelle

6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums besitzen
und alle 6 Personen kämen aus den USA.

80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse
70 wären Analphabeten
50 wären unterernährt
1 würde sterben
2 würden geboren
1 hätte einen PC
1 hätte einen akademischen Abschluss