Freitag, 24. April 2009

Indienvortrag

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Dienstag, 10. Februar 2009

Ich moechte hier schnell meine Mail online stellen, bald habe ich wieder Zeit und werde meinen Blog genauestens ordnen. Liebe Gruesse

Ich habe mich wieder mal ewig nicht mehr gemeldet. Weihnachten, die letzte Reise und der letzte Mega-Stress sind bislang unkommentiert geblieben. Und jetzt wo ich diese Zeilen Schreibe, bleiben mir noch weniger als 2 Wochen hier in Deodurga.

Es ist also echt wieder mal Zeit, sich bei euch zu melden, das wohl letzte Mail aus Indien zu schreiben.

Weihnachten war sehr schön. Zwar war es für uns bis zur letzten Minute ein echt stressig, aber das Fest war großartig. Viele Familien aus den Dörfern kamen, es gab ein gutes gemeinsames Essen (im Freien), danach wurde ein Film über Don Bosco´s Kindheit (Jonny Bosco auf Kannada) gezeigt und dann war Messe. Als die gegen Mitternacht zu Ende war, begann das über 2-Stündige Christmas-Drama; das Krippenspiel. Von einem der ältesten Boarding-Buben organisiert, mit Tanzeinlagen, dem Besuch des Christmas-Tata (Weihnachts-Opa, Weihnachtsmann) und viel Musik und Kitsch, war es einfach großartig!

Am nächsten Tag fuhren die Kinder bis 5. Jänner nach Hause, denn in unserer christlichen Don Bosco-Schule gibt’s Weihnachtsferien!

Am 26. Dezember begann für Theresa und mich auch die Reisezeit. Wir trafen Georg, einen Freund aus Österreich, mit dem wir österreichische Volontäre in Vishekapattnam und Vijayawada besuchten und Silvester feierten. War einfach super!

In diesen Weihnachtsferien legte ich wohl auch die weiteste Strecke meines bisherigen Lebens in Bussen und Zügen in so kurzer Zeit hinter mich. Im Durchschnitt schlief ich jede dritte Nacht in einem Bett, denn nach Silvester in Vijayawada fuhren Theresa und ich nach Bangalore, um meine Brüder vom Flughafen abzuholen, die mich für zehn Tage besuchen kamen.

Am Flughafen, nach Mitternacht, wo wir die beiden empfingen, war uns sehr kalt (nach unserem Empfinden, es war ja auch in Indien gerade Winter) und Christoph und David fanden es angenehm warm. Wir sind halt schon anderes gewöhnt.

Meine Brüder und ich reisten dann nach Kerala, ein schöner Staat im Süden, der schon viel besser entwickelt ist als der Rest von Indien, den ich gesehen habe.

Das schönste, was wir dort sahen waren die Backwaters, eine wunderschöne Wasserlandschaft, auf der man auf einem luxoriösen Hausboot (der größte Luxus, den ich mir in meiner gesamten Indien-Zeit gegeben habe, da kommt man sich schon fast mies vor) gemütlich die Idylle bestaunen kann. Es war unglaublich, eine Insel zum Auftanken und für uns drei super, zum Reden, schreiben, denken, schaun…

Nach Kerala begleiteten mich meine Brüder nach Hause – heißt, nach Deodurga. Die Kinder purzelten um sie herum und zeigten wieder mal wie wenig schüchtern sie sind. Weil sie keinen anderen Begriff kennen, nannten die Kids auch meine Brüder „Miss“. Wir tanzten und spielten gemeinsam mit den Kindern, gingen zum Market und zum See und bauten zum ersten mal die Slack-Line auf. Mittlerweile ist es für mich und die Kinder das allerschönste, wenn während der Games-Zeit (normal: Ballspiele) kein Jeep unter der Überdachung steht, so dass ich die Slackline befestigen kann um mit den Kindern zu balancieren. Es ist einfach großartig! Die Kinder lernen so viel dabei; sich zu konzentrieren, auf andere zu vertrauen,…

Als ich mit meinen Brüdern nach Bangalore fuhr, hatten wir noch einen schönen Tag gemeinsam dort, bis es Zeit war für sie zu gehen. Der Abschied war diesmal nicht so schwer wie sonst, weil wir ja wussten, wir würden uns bald wieder sehen.

Zurück in Deodurga begann die letzte stressige Zeit für uns. Don Bosco Feast und der Geburtstag von Father Jolly waren vorzubereiten. Bei Festen haben oft Theresa und ich das meiste zu tun an Arbeit und Organisieren. Doch seit 31. Jänner (Don Bosco Feast), haben wir nur noch die alltäglichen Aufgaben und können uns somit dem widmen, was wir selber noch so tun wollen; Abschiedsgeschenke vorbereiten, Volo-Chronik schreiben, lauter kleine Sachen, die noch gemacht gehören, oder wir noch machen wollen.

Trotzdem sind wir vom 1. bis 4. Februar großteils nicht zu Hause gewesen. Wir besuchten Annal Grace, eine Freundin, die hier in der Schule Lehrerin ist und auch hier lebt in ihrem zu Hause. Das war eine starke Erfahrung! Wir übernachteten bei ihnen, Theresa und ich bekamen das einzige Bett, die anderen schliefen am Boden. Annal Grace´s Familie ist im indischen Durchschnitt eher wohlhabend, sie haben was sie brauchen und auch ein bisschen Luxus. Trotzdem schlafen sie auf dem Boden in einem Haus das ungefähr gleich groß ist wie unser Volo-Zimmer, waschen mit der Hand ihre Kleidung… Aber sie sind zufrieden und die Kinder sind in der Geborgenheit dieser Familie sehr glücklich. Das ganze hat mich sehr beeindruckt!

Tags darauf fuhren wir für ein paar Stunden nach Don Bosco Deodurga. Am Abend gings nämlich nach Bangalore, wo wir in der Früh ankamen. Theresa und ich planten diesen Trip als unseren letzten gemeinsamen Ausflug, wo wir noch Besorgungen machen wollten und Fathers treffen, die, wenn wir am 17. kommen nicht mehr da sein werden. Das war also unser erstes „Good Bye“ für immer vielleicht…

Jetzt bin ich wieder hier, in Deodurga, das jetzt für ein Jahr mein zu Hause war. Am 18., genau ein Jahr nach unserem Hinflug werden wir wieder im Flugzeug sitzen, zurück nach Österreich.

Es liegt Abschiedsstimmung in der Luft. Den Kindern, Fathers und Sisters ist allen sehr bewusst, das wir bald gehen werden, jeder spricht darüber, was wahrscheinlich auch wichtig ist…

Wir bereiten Abschiedsgeschenke vor, planen eine österreichische Einlage für die Abschiedsfeier, planen die letzten Unterrichtsstunden und… bald geht’s ans Packen.

Es fällt mir sehr schwer, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen über dieses Jahr, noch bin ich in Deodurga und vieles an Gefühlen und Gedanken ist noch nicht fertig gefühlt, gedacht. Was ich aber bestimmt weiß ist, dass das hier etwas ganz Besonderes war, eine sehr intensive und starke Zeit, in der ich viele Menschen ganz tief in mein Herz geschlossen habe.

Jetzt wo´s nach Hause geht, purzeln die Gefühle.

Von Deodurga, den Kindern und Fathers und allem hier Abschied zu nehmen fällt mir schwer. Doch ich freue mich auch auf so vieles, was zu Hause auf mich wartet – vor allem auf meine Familie und Freunde.

Also dann, bis bald in Österreich,

Ein letztes mal schicke ich euch die Wärme Indiens ins kalte Österreich und wünsche euch Gottes Segen,

eure Johanna Miss

Es kommt eine Zeit,

da bleibt einem nichts anderes übrig,

als seinen eigenen Weg zu gehen.

Sergio Bambaren

Samstag, 15. November 2008

Anfang November waren wir in Sri Lanka um das Visum zu verlängern.

Außer der Probleme mit dem Visum, das wir dann doch noch rechtzeitig bekamen, war es einfach großartig.

Wir genossen das Meer, kämpften mit den Wellen, sahen eine Teeplantage, hatten eine schöne Zugfahrt, sahen einen buddhistischen Tempel mit dem Zahnrelikt vom Buddha, Elefantenwaisen und einen botanischen Garten, genossen es, ein bisschen nichts zu tun und hatten viele tolle Begegnungen.

Ich lasse die Fotos sprechen.

Bald.

Liebe Grüße, Johanna