Samstag, 15. November 2008

Anfang November waren wir in Sri Lanka um das Visum zu verlängern.

Außer der Probleme mit dem Visum, das wir dann doch noch rechtzeitig bekamen, war es einfach großartig.

Wir genossen das Meer, kämpften mit den Wellen, sahen eine Teeplantage, hatten eine schöne Zugfahrt, sahen einen buddhistischen Tempel mit dem Zahnrelikt vom Buddha, Elefantenwaisen und einen botanischen Garten, genossen es, ein bisschen nichts zu tun und hatten viele tolle Begegnungen.

Ich lasse die Fotos sprechen.

Bald.

Liebe Grüße, Johanna

Freitag, 14. November 2008

Am 14. November wird in Indien Children´s Day gefeiert. Bei uns an zwei Tagen. Am 14. in der Schule und am 16. im Internat.

In der Schule gabs eine „Fancy dress show“ – die Kinder durften, wie bei uns im Fasching verkleidet zur Schule kommen. Am Abend und Morgen davor wurden noch schnell die Kostüme besprochen, inerhalb von fünf Minuten aus Bangels (Armreifen) und Stiften eine Gandhi-Brille gebastelt, Ohrringerl angebracht und Tücher und Schals mit Tüchern fixiert. Bei der Show musste dann jedes Kind nach vorne kommen und etwas sagen. Die Kinder vom LKG (die kleinsten; lower Kindergarten) stammelten ein schüchternes „my name is“, was sie gerade erst gelernt haben. Manche vergaßen vor lauter Lampefieber sogar, nach dem „my name is“, ihren Namen zu sagen.

Andere, manch der Größeren führten sogar ein kurzes Schauspiel auf; drei Bewegungen und zwei Worte.

Es war ein toller Tag; die Kinder reden noch immer davon, wollen Fotos von sich selbst als Ärztin oder im Sari.

Children´s Day II feierten wir dann im Internat, wo von den Sub-Stations Kinder kamen. Es gibt 14 Sub-Stations, in den Dörfern, wo diejenigen Kinder, die nicht die Möglichkeit haben, in die Schule zu gehen (weil sie zum Beispiel auf dem Feld arbeiten oder die Ziegen hüten oder auf die kleineren Geschwister aufpassen müssen), zwei bis drei mal in der Woche abends Unterricht bekommen können und medizinisch betreut werden.

Es wurden 300 Kinder erwartet, kamen aber 450. Und zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen; hier, wo es sonst nie regnet! Somit konnten wir die Spiele, die wir für draußen geplant hatten nur kurz machen, und mussten uns dann in die Halle zurueckziehen, wo die Kinder Tänze und Lieder aufführten.



"In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?

Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.

Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.“

Mt. 18, 1-5

Samstag, 1. November 2008

Dee(pa)vali

ಅಂ 1.11 feierten wir Divali, das Fest des Lichtes. Es ist wohl eines der schönsten Feste Indiens.

Dafür gibt es drei Feiertage, wo keine Schule ist.

Wir feierten auf ganz schöne Art, eineinhalb Tage wurde vorbereitet. Der Basketballplatz war das Zentrum des Geschehens, wo den ganzen Platz entlang Öllämpchen aufgestellt wurden, ein Platz mit einem einen halben Meter hohen Blätterzaun umbeben, ein Altar wurde aufgebaut, alles wurde schön dekoriert, überall waren Lichter.

Am Vormittag bastelten wir noch mit jedem Kind eine Kerze, und für die Mitarbeiter und Fathers auch. Meine Mutter hatte uns, als sie mich hier besuchen kam, Dekorierwachs mitgegeben, welches wir dafür verwendeten.

Am Abend dann war eine Prozession, mit den Kerzen. Und dann war die Messe – Christus, das Licht der Welt. Es war so schön. Inmitten der Kinder, mit einer Kerze in der Hand, überall Lichter, die Sterne über uns; und mein Lieblings-Kannada-Kirchenlied: E Yagakella (Licht des Universums).

Danach gabs ein Feuerwerk und Musik. Die Kinder tanzten, sprangen mit den Funken, sie waren so ausgelassen.

Ein kleineres Mädchen wechselte sich zwischen der Neugierde und Spannung, in der Nähe der Feuerwerkskörper zu sein, und der Geborgenheit bei mir. Immer wieder kam sie auf mich zu, um Mut zu fassen und das Geschehen aus der Ferne zu beobachten, und ging dann wieder in die Nähe ein bisschen unheimlichen, aber faszinierenden Funkenspracht, bis sie genug Mut gefasst hatte, und nicht mehr wieder kam.

Ich blieb noch ein wenig sitzen, genoss die Stimmung. Es war großartig.