Am 14. November wird in Indien Children´s Day gefeiert. Bei uns an zwei Tagen. Am 14. in der Schule und am 16. im Internat.
In der Schule gabs eine „Fancy dress show“ – die Kinder durften, wie bei uns im Fasching verkleidet zur Schule kommen. Am Abend und Morgen davor wurden noch schnell die Kostüme besprochen, inerhalb von fünf Minuten aus Bangels (Armreifen) und Stiften eine Gandhi-Brille gebastelt, Ohrringerl angebracht und Tücher und Schals mit Tüchern fixiert. Bei der Show musste dann jedes Kind nach vorne kommen und etwas sagen. Die Kinder vom LKG (die kleinsten; lower Kindergarten) stammelten ein schüchternes „my name is“, was sie gerade erst gelernt haben. Manche vergaßen vor lauter Lampefieber sogar, nach dem „my name is“, ihren Namen zu sagen.
Andere, manch der Größeren führten sogar ein kurzes Schauspiel auf; drei Bewegungen und zwei Worte.
Es war ein toller Tag; die Kinder reden noch immer davon, wollen Fotos von sich selbst als Ärztin oder im Sari.
Children´s Day II feierten wir dann im Internat, wo von den Sub-Stations Kinder kamen. Es gibt 14 Sub-Stations, in den Dörfern, wo diejenigen Kinder, die nicht die Möglichkeit haben, in die Schule zu gehen (weil sie zum Beispiel auf dem Feld arbeiten oder die Ziegen hüten oder auf die kleineren Geschwister aufpassen müssen), zwei bis drei mal in der Woche abends Unterricht bekommen können und medizinisch betreut werden.
Es wurden 300 Kinder erwartet, kamen aber 450. Und zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen; hier, wo es sonst nie regnet! Somit konnten wir die Spiele, die wir für draußen geplant hatten nur kurz machen, und mussten uns dann in die Halle zurueckziehen, wo die Kinder Tänze und Lieder aufführten.
"In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte?
Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.
Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf.“
Mt. 18, 1-5